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VOR EINEM HALBEN JAHRHUNDERT GRÜNDETEN NEUN FUSSBALLFREUNDE DEN SPORTCLUB EICH
Als der «Brand» für Fussball Feuer fing
Der SC Eich feiert 2021 sein 50-Jahr-Jubiläum. Die drei Gründungsmitglieder Hans-Ruedi Lindegger (71), Kurt Sägesser (72) und Josef Häller (71) erinnern sich, wie König Fussball den Weg auf den Sportplatz Brand fand.
Werner Schmidig (†), Viktor Kuhn (†), Lorenz Winiger (†), Toni Bannwart (†), Hans-Ruedi Lindegger, Josef Häller, Kurt Sägesser, Franz Liniger und Franz Thürig gründeten im Juli 1971 den SC Eich. Dass Eich einen Sportclub statt eines reinen Fussballclubs erhielt, kam nicht von ungefähr. «Die Idee dahinter war einzig und alleine, bei der Gemeinde zu bewirken, dass es endlich eine Turnhalle gibt», erklärt Hans-Ruedi Lindegger, der wegen seiner Grösse stets im Sturm postiert war. Die angedachten Unterabteilungen des Sportclubs mit Hockeyclub oder Turnverein kamen zwar nie zustande, dafür konnte die Turnhalle 1977 eröffnet werden.
Farben aus der Ostschweiz
Dass der SC Eich in den Farben grün-weiss aufläuft, hat er seinem Gründungsmitglied Viktor Kuhn zu verdanken, der ein glühender Anhänger des FC St. Gallen war. Das noch heute bestehende Logo entwarf der erste Präsident Werner Schmidig. Einen Fussballplatz im Dorf zu finden, scheiterte unter anderem am Gewässerschutz. Hans Burkhard senior und Leo Schwizer stellten deshalb auf dem «Brand» Land zur Verfügung, das, wie die drei Gründungsmitglieder betonen, zu Beginn nicht mehr als ein Kartoffelacker war. Umpflügen, mit der Egge verfeinern, Stromkabel ziehen: In unzähligen Stunden Fronarbeit entstand der geliebte Fussballplatz am Waldrand, auch wenn der weiss Gott nicht perfekt war. «Von einem Tor zum andern gab es während 25 Jahren einen Höhenunterschied von 80 Zentimetern. Wir waren deshalb immer darauf bedacht, in der 1. Halbzeit bergauf zu spielen, wenn die Beine noch frisch waren», erklärt der ehemalige linke Flügel Josef Häller mit einem Schmunzeln.
Siege gegen Sempach und Nottwil
Doch nicht nur in den ersten 45 Minuten, auch sportlich ging es mit dem SC Eich schnell bergauf. Den ersten Meisterschaftssieg am 8. Oktober 1972 beschrieb die Luzerner Neusten Nachrichten LNN wie folgt: «Dass dies allerdings gegen Freund und Nachbar Sempach II geschehen musste, und dass zudem der eigene Schlussmann den Finger brach, mögen zwar einige Wermutstropfen gewesen sein. Doch in solch bewegenden Momenten kann aus begreiflichen Gründen auf solche Gefühlsregungen nicht mehr allzu stark eingegangen werden.»
Beim ersten Heimspiel am 19. April 1973, bei der ein Fallschirmspringer den Matchball brachte, besiegten die Eicher den FC Nottwil II mit 8:2. Und in den 70er-Jahren schaffte die schnell wachsende Juniorenabteilung einen Coup, als die D-Junioren Innerschweizer Hallenmeister wurden, und das, obwohl sie noch nie zuvor in einer Halle gespielt hatten, wie Kurt Sägesser stolz erzählt.
1981, zehn Jahre nach der Gründung, stieg die 1. Mannschaft erstmals in der Vereinsgeschichte in die 3. Liga auf. Der Ligaerhalt sollte der Mannschaft aber verwehrt bleiben. 1998 stieg der SC Eich nach 17 Jahren in der 4. Liga zum zweiten Mal in die 3. Liga auf. Es war dies der Beginn der sportlichen Höhenflüge. Nachdem 2001 zum ersten Mal die Aufstiegsspiele zur 2. Liga erreicht wurden, glückte ein Jahr später der erstmalige Aufstieg in die 2. Liga regional. Heute spielt der SC Eich wieder in der 4. Liga.
Spieler im «Brandwald» vermisst
Anekdoten aus der 50-jährigen Geschichte können die drei Gründungsmitglieder reihenweise erzählen. So verirrte sich einst Gründungsmitglied Viktor Kuhn vor Spielanpfiff – als die Parkplätze noch weiter entfernt waren – im Wald, und musste mit «SC Eich»-Rufen Richtung Platz gelotst werden. Und als die 1. Mannschaft bei einem Auswärtsturnier eigentlich nur den Fairnesspokal gewann, liess man sich nicht davon abhalten, das bei einem Einzug inklusive Ständchen der Musikgesellschaft Eich mit der Bevölkerung zu feiern. Und auf die zwei Flutlichter im fünften Vereinsjahr war man so stolz, dass man im Winter bei den Langläufern Werbung machte, dass man auf dem «Brand» auch am Abend die Latten montieren konnte.
Vom 16. bis 18. August 1996 – nach Beendigung der 1. Etappe mit Spielfeld und Parkplatz – fand anlässlich des 25-Jahr-Jubiläums die Eröffnungsfeier der neuen Sport- und Freizeitanlage «Brand» statt. Die 2. Etappe, welche die Erstellung der Flutlichtanlage auf dem Hauptfeld und den Bau des Clubhauses umfasste, erfolgte 1997/98. In einer 3. Etappe wurde der alte «Kartoffelacker» im Jahr 2005 erneuert. Die heutige Sport- und Freizeitanlage wurde somit in mehreren Etappen während elf Jahren erbaut. In über 10’000 ehrenamtlichen Arbeitsstunden der Mitglieder des SC Eich und vor allem der Mitglieder der Baukommission wurde die Sportanlage in Eigenregie und Eigenverantwortung erbaut.
Stolze Gründungsmitglieder
Dass der SC Eich heute über zwei Fussballplätze sowie ein Clubhaus am Waldrand verfügt und über 200 Mitglieder dem Verein die Treue halten, macht die drei Gründungsmitglieder sichtlich stolz. «Es ist unglaublich schön, dass wir den Jungen aus Eich und von ausserhalb noch heute eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung bieten können», sagt der ehemalige Juniorenobmann Kurt Sägesser.
Der SC Eich hat viele Freunde
Damit der SC Eich finanziell auf gesunden Beinen steht, gibt es seit September 1991 den Verein «Freunde des SC Eich». Derzeit besteht der «Club der Freunde» aus gut 70 Mitgliedern. Dank ihnen und den unzähligen ehrenamtlichen Helfern stehen die Chancen gut, dass auf dem «Brand» auf und neben dem Platz auch in den kommenden 50 Jahren Geschichte geschrieben werden kann.